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Neues Leben für alte Brillen

Wenn die Zeit für einen Brillenwechsel gekommen ist, landen viele alte Fassungen in der Schublade oder auf dem Müll. Dabei vergisst man oft, dass man auch mit alten Brillen noch Grosses bewirken kann.

Unser Konsumverhalten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm verändert. Schritt für Schritt entwickelt die Gesellschaft einen neuen Umgang mit Ressourcen. Die alte Wegwerfmentalität weicht immer mehr einem Bewusstsein für die vorhandenen Mittel. Das bildet sich ab in langlebigen Produkten, Upcycling und der Vielzahl an trendigen Secondhand-Geschäften. Wiederverwertung ist en vogue – und das gilt auch für Brillen. Logisch, denn die meisten Fassungen sind prädestiniert dafür. Sie sind langlebig und robust gebaut, damit sie vielen Widrigkeiten des Alltags überstehen. Was also tun mit einer gebrauchten Brille, die man selbst als Zweitbrille nicht mehr verwenden will?

Verkaufen oder spenden?

Eine Möglichkeit ist der Verkauf von ausrangierten Brillen. Statt sie in einer verschlossenen Schublade altern zu lassen, bringt man sie auf den Flohmarkt oder verkauft sie im Internet. Im Vordergrund steht hier der Spass am Verkaufen, denn die finanzielle Ausbeute ist eher gering.

Eine sinnstiftende Alternative zum Verkauf ist die Spende von gebrauchten Brillen. Gründe dafür gibt es genug und einfach ist es obendrein. An vielen Orten auf der Welt kann man nicht einfach ins Optikergeschäft spazieren und eine Brille auswählen – weil es keine solchen Geschäfte gibt oder weil man sich schlichtweg keine Brille leisten kann. Wenn die Anschaffung einer Brille mehrere Monatsgehälter verschlingen würde, überlegt man sich das dreimal.

Wirtschaftliche Folgen der Fehlsichtigkeit

Die Folgen der Fehlsichtigkeit sind verheerend und schwächen die Wirtschaft in zahlreichen Entwicklungsländern zusätzlich: Wer gut sieht, kann besser lesen und hat schliesslich auch in der Bildung grössere Chancen. Erwachsene hingegen, deren Fehlsichtigkeit nicht behandelt werden kann, können möglicherweise ihren Beruf nicht mehr ausüben. Keine Arbeit, kein Geld: Die Spirale der Armut setzt sich fort.

Abgabe beim Optiker

Deswegen nehmen die meisten Optiker gebrauchte Brillen an. Sie werden dann auf ihre Verwertbarkeit geprüft und an ausgewählte Hilfsorganisationen weitergeleitet. So wird sichergestellt, dass die Spenden auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Sie werden nach Brillenart und Sehstärke sortiert, repariert, gereinigt und dann an jene abgegeben, die sich eine Brille nicht leisten können. Wer also unbeschädigte Sehhilfen hat – das sind etwa Brillengestelle, Brillengläser ohne Fassung, Etuis, Sonnenbrillen mit UV-Schutz –, und etwas Sinnvolles tun möchte, fragt am besten bei seinem Optiker nach, wie er dieses Thema handhabt.

Beitrag LIEWO 16. Juni 2019