Die Entdeckung des Brillenglases liegt bereits viele Jahre zurück und ist höchstspannend. So findet dieses seinen Ursprung bereits im altertümlichen Mesopotamien und zeitgleichen Ägypten.
Sie möchten mehr über die Geschichte des heute unverzichtbaren Brillenglases erfahren? In diesem Blogpost verrät Ihnen Dynoptic einiges über dessen Hintergründe!
Die Geschichte des Brillenglases
Die Entdeckung des Glas-Materials reicht weit zurück
Den Startschuss für die Erfindung des Brillenglases bildete die damalige Glasherstellung in Mesopotamien und zeitgleich in Ägypten um etwa 3000 v.Chr. Ca. 1500 v. Chr. nutzten die Ägypter schliesslich erste Hohlgefässe aus Glas, um Salben darin aufzubewahren.
Die Entdeckung und daraus resultierende Nutzung des farblosen Glases folgte erst etwa um den Beginn unserer Zeitrechnung. Diesbezüglich ist den alten Schriften des römischen Philosophen Seneca lediglich zu entnehmen, dass die Römer die vergrössernde Wirkung von mit Wasser gefüllten Glaskugeln zu deren Zeiten bereits kannten. Diese waren damals aber davon überzeugt, dass der Effekt auf das Wasser und nicht auf das Glas zurückzuführen ist.
Sogar in der Antike waren sowohl das Glas-Material wie auch das Prinzip der Lichtbrechung bekannt. Der Zusammenhang war den Griechen jedoch noch nicht ersichtlich. Erst um 1000 n.Chr. veröffentlichte ein arabischer Mann ein Schriftstück, in dem er die Vergrösserung von Gegenständen durch ein Kugelsegment erläutert.
Trotz den frühen Anfängen sollte die Erfindung der Brille noch etwas auf sich warten lassen
Die praktische Umsetzung von Brillenfassungen erfolgte erst viele Jahrhunderte nach der Entdeckung von Glas.
In einem Franziskanerkloster in Italien suchten Mönche und Nonnen während des 13. Jahrhunderts nach einer Lösung, um deren Alterssichtigkeit entgegenzuwirken. Denn ohne eine Sehhilfe konnten viele von ihnen den täglichen Aufgaben wie bspw. dem Übersetzen oder Kopieren von Schriftstücken ab einem gewissen Alter nicht länger nachgehen. Infolgedessen verwendeten sie zunächst sogenannte Lesesteine, welche sich meist aus Bergkristall oder Beryll (deshalb die Bezeichnung „Brille") zusammensetzten.
Bis jedoch eine Gesetzmässigkeit für die Berechnung des Abbildungsvorganges entdeckt wurde, sollte es zu diesem Zeitpunkt noch immer 300 weitere Jahre dauern.
Die damals verwendeten Lesesteine wurden für eine bessere Handhabung schon bald bikonvex (auf beide Seiten gewölbt) geschliffen, eingefasst und mit einer Halterung versehen. Auf diese Weise entstand auch das sogenannte Monokel.
Ca. um 1500 entwickelten sich schliesslich zwei Arten von Brillengläsern: Die bikonvexe Sammellinse für weitsichtige und die bikonkave Zerstreuungslinse für kurzsichtige Menschen.
Im 15. Jahrhundert wurde zur Herstellung von Brillengläsern daraufhin bevorzugt weisses Kristallglas verwendet, welches damals von der italienischen Insel Murano bezogen wurde. Grund dafür war, dass geblasenes böhmisches Glas über eine geringere Plattenstärke verfügte und deshalb von bedeutend schlechterer Qualität war.
Obwohl sich die Brillenfassungen während des Mittelalters stetig weiterentwickelten, erfolgten bis ins 18. Jahrhundert kaum wesentliche Veränderungen. Lediglich die Verfahren der Glasherstellung und die Schleiftechniken wurden währenddessen optimiert.
Schliesslich machte der englische Arzt Wollaston im Jahre 1804 eine revolutionierende Entdeckung. Er stellte fest, dass ein durchgebogenes Brillenglas, dessen Hohlseite dem Auge zugewandt ist, eine schärfere Abbildung ermöglicht als eine gleichseitige Linse mit derselben Brechkraft. Heute ist Wollaston aufgrund dessen als Begründer von periskopischen Brillengläsern bekannt.
Ab diesem Zeitpunkt wurden als Konsequenz nur noch Brillengläser hergestellt, welche mit der konkaven (also hohlen) Seite dem Auge zugewandt waren. Brillengläser mussten eine gekrümmte Fläche bilden, die so weit wie nur möglich mit der Krümmung des Auges im Einklang war. So konnte fortan gewährleistet werden, dass auch seitwärts deutliche Bilder zu sehen waren.
Seither erfreut sich das Brillenglas resp. die Brille einer immer grösseren Beliebtheit. So sind heute beinahe ¾ der Schweizer Bevölkerung auf eine Form von Sehhilfe angewiesen. Gemäss Prognosen werden Brillen und Kontaktlinsen künftig infolge der aktuellen Lebensweise jedoch von noch grösserer Bedeutung sein.
Blogbeitrag mit freundlicher Genehmigung von Dynoptic.